Dass sich Pfeil und
Bogen bestens zur Selbstwahrnehmung und zur Unterstützung der Selbstwirksamkeit
eignet, durfte eine Betreuerin des
Sonderpädagogischen Förderzentrums aus Poing bei sich selbst ausprobieren. Bei ihre Ausbildung zum Thema Achtsamkeit,
lernte sie nämlich Bogenschießen nicht nur unter seinem sportlichen, sondern
auch unter dem pädagogisch/therapeutischen Aspekt kennen. Sie wollte den
Kindern dieses Erlebnis auch ermöglichen. Selbstwirksam zu sein, ein Ziel
anzupeilen, sich mächtig durch den Bogen zu fühlen, etc. sind Erfahrungswerte,
die bei der Entwicklung von Selbstbewusstsein und Entwicklung von Identität
hilfreich sind. Deshalb stellte sie bei der Planung der Gestaltung eines
Ferientages an den Schliersee, Bogenschießen als Beitrag zur Auswahl. Sie
landete damit einen Volltreffer.
Wie der Pfeil zum Bogen gehören, gehört zum Treffen auch das
Zielen. Egal, ob ins Gold der Zielscheibe oder auf Luftballons geschossen wird,
Geduld und Disziplin ist erst einmal gefragt. Und darin waren die Schülerinnen
und Schüler des Sonderpädagogischen Förderzentrums aus Poing richtig gut.
Obwohl sie sich den heißesten Tag ausgesucht haben, vorher schon einen
gewaltigen Fußmarsch hinter sich hatten, sind die acht Mädels und neun Jungs
der vierten bis neunten Klasse der Offenen Ganztagsschule, voller Schwung und
Elan am Sportplatz in Lehenpoint eingetroffen. Sie wurden schon von Susanne,
Brigitte und Torsten erwartet, die bereits drei Scheiben, Pfeile, Bögen und
Schutzkleidung für sie zusammen gestellt haben.
Nach ein paar Lockerungsübungen und Sicherheitseinweisungen
und Trockenübungen mit dem Theraband, hörte man immer öfter sagen „wann können
wir endlich schießen“. Nur noch den Augentest machen, mit dem man bestimmt, ob
man einen Rechtshand- oder Linkshandbogen benötigt und dann konnte es los
gehen. Die ersten Pfeile flogen, erst zögerlich und nach zwei, drei Durchgängen
schon mit beachtlichen Ergebnissen. Der Eifer stieg, die Korrekturen in Haltung
und im Ablauf wurden erstaunlich schnell umgesetzt und man konnte die Freude und
Begeisterung am Bogenschießen richtig spüren.
Leider mahnte die Uhr und nur ungern gaben die jungen
Schützinnen und Schützen ihr Equipment zurück. Viele würden gerne wiederkommen
und einige haben ernsthaftes Interesse bekundet, weiterzumachen.
Für uns Trainer der VSG Fischbachau war diese Begegnung eine
echte Bereicherung. Obwohl von uns viel Geduld, Ruhe und Einfühlungsvermögen
verlangt wurde, wollen wir diese Erfahrung keinesfalls missen. Wir denken, dass
das für beide Parteien eine echte „Win-Win Situation“ war und danken allen
Beteiligten für das uns geschenkte Vertrauen.